Arbeitskreis Integration
Vom 23. bis 25.09.11 tagte der bundesweite Arbeitskreis Integration im Landesbildungszentrum (LBZ) Halberstadt.
Monika Kluge, stellvertretende Schulleiterin des LBZ Halberstadt und verantwortlich für die Organisation der Beratung und Begleitung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in allgemeinen Schulen, war in diesem Jahr mit der Organisation und inhaltlichen Gestaltung der Tagung betraut. Sie hatte zum Thema "Hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler mit psychischen Störungen" eingeladen und einen Besuch im Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe möglich gemacht. Dort referierte Frau Dr. Wehrmann über das Behandlungskonzept für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche und führte durch das Zentrum.
Neben dem Schwerpunktthema stand traditionell der Austausch zu Entwicklungen in der integrativen Beschulung in den verschiedenen Bundesländern auf dem Programm. Wie immer präsentierte sich der Bildungsförderalismus mit seinen unterschiedlichen Modellen in seiner buntesten Ausprägung. Zusätzlich entstand der Eindruck, dass durch die Inklusionsdebatte und den Druck, die UN-Behinderten-rechtskonvention unverzüglich umzusetzen, die Kultusministerien einiger Bundesländer zu großem Aktionismus tendieren: Bewährtes wird allzu leicht "über Bord" geworfen, neue Wege ohne gründliche Prüfung eingeführt, Veränderungen am "grünen Tisch" entschieden, ohne die betroffenen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte einzubeziehen.
Im Vergleich dazu ernteten die auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Entwicklungsprozesse, die sich zur Zeit in Baden-Württemberg vollziehen, ungläubiges Staunen: Die Beteiligung von Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Betroffenengruppen und Fachverbänden am Schulentwicklungsprozess (Expertenrat), die Öffnung der allgemeinen Schulen und der Sonderschulen für alle Kinder und die bis jetzt erzielten Ergebnisse, wie beispielweise die Erstellung von Bildungsplänen für alle Sonderpädagogischen Fachrichtungen, erzeugten Respekt für eine nachhaltige Schulpolitik. Möge sie uns auch in den nächsten Jahren erhalten bleiben!
(Ada Jacobsen)