Der Arbeitskreis Integration tagte in Trier
Vom 16.11. bis 18.11.2017 war die Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in Trier Gastgeberin des Arbeitskreises Integration. Wolfgang Romann und Natalie Krütten organisierten das jährliche Treffen unter dem Thema „Bildung hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher in Zusammenarbeit mit dem Centre de Logopédie in Luxembourg.
Trotz der Lage der Schule tief im Westen der Republik nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus fast allen Bundesländern teil. Drei Kolleginnen mussten bedauerlicherweise aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen.
Von Donnerstagnachmittag bis Samstagmittag bearbeitete die Gruppe eine umfangreiche Tagesordnung. Wie in jedem Jahr bestand ein großes Bedürfnis sich auszutauschen. Dabei wurde abermals deutlich, wie sehr sich die Rahmen- und Arbeitsbedingungen bei der Beratung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigung in den einzelnen Biundesländern unterscheiden. Im Protokoll sind die Besonderheiten der einzelnen Länder nachzulesen.
Der Besuch des Centre de Logopédie in Luxembourg am Freitag stellte den Höhepunkt der Tagung dar. Unsere Gruppe erhielt von Schulleiter Georg Hermes und seinen Kolleginnen und Kollegen interessante Einblicke in die Tätigkeit der Hörschädigtenpädagoginnen und -pädagogen in unserem Nachbarland.
Eine besondere Herausforderung für die Sonderschullehrkräfte dort stellt die Sprachenvielfalt dar, die Luxemburg traditionell besteht. Kinder und Jugendliche sprechen luxemburgisch als Muttersprache, luxemburgisch ist auch die „Integrationssprache“ für Kinder mit anderer Muttersprache. lm Kindergarten wird französisch gelernt und deutsch kommt als Alphabetisierungssprache ab dem Schuleintritt hinzu. Im Laufe der Schulzeit werden immer mehr Fächer in Französisch unterrichtet. Englisch als vierte Sprache lernen die Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe acht.
Zu bedenken ist, dass 41 % der Bevölkerung eine andere Muttersprache als luxemburgisch spricht (z.B. portugiesisch, arabisch, persisch, italienisch,...). Man kann sich vorstellen, dass der Zugang zur Sprache und die Qualität des Spracherwerbs bei hör- und sprachbehinderten Kindern von den Pädagoginnen und Pädagogen immer im Blick behalten werden muss.
Beeindruckend für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war auch das neu gebaute Schulgebäude, das durch großzügige Ausstattung für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte einen wunderschönen und funktionellen Arbeitsplatz bietet.
Der Samstag stand für die Präsentationen der „Highlights“ zur Verfügung. Seit Bestehen des Arbeitskreises bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Best-Practice-Beispiel aus ihrer täglichen Arbeit mit und stellen es vor. Über diesen Austausch verbreiten sich gute Ideen von Nord nach Süd nach Ost nach West.
Als Vertreterin für Baden-Württemberg leite ich die Beispiele an die Kolleginnen und Kollegen der sonderpädagogischen Dienste weiter und stelle sie auf dem BSCW-Server ein.
Nachgefragt werden darf sehr gerne bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Auch der Spaß kam auf der Tagung nicht zu kurz: Gutes Essen in wunderschönen Restaurants in Trier und eine interessante Stadtführung machten Appetit, diese Stadt ein weiteres Mal ohne berufliche Verpflichtung zu besuchen. Wir können eine Reise nach Trier nur empfehlen.
Ada Jacobsen